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Donnerstag, 07. Mai 2020
Mit Autismus und ADHS durch die Corona-Krise

Regenbogen als MutmacherRegenbogen als Mutmacher

Es gibt Menschen, für die ist die Bewältigung des Alltags bereits ohne Corona-Einschränkungen und Vorschriften jeden Tag eine Herausforderung. Für Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung, ADS oder ADHS beispielsweise, potenziert die derzeitige Situation die Unsicherheit und führt verstärkt zu Konflikten und Eskalationen.

Der Ausfall des Schulbesuchs, das Wegfallen von Therapien oder gewohnten außerhäuslichen Abläufen bedeuten eine Zeit der Verunsicherung. Gewohnte und haltgebende Routinen fallen plötzlich weg und stellen Betroffene und deren Familien vor noch größere Herausforderungen als diese ohnehin schon zu meistern haben.

Um diese Zeit so gut wie möglich zu überbrücken, setzt sich das Team des Autismus-Kompetenz-Zentrums au56 in Heilbronn ideenreich und mit vollem Einsatz für die Unterstützung dieser Menschen ein. Unter dem Dach au56 bieten der Verein autismus Heilbronn e.V., die Paulinenpflege Winnenden und der ASB Region Heilbronn-Franken Beratung, Förderung und Therapien für Menschen mit Autismus an. „Es ist uns ein großes Anliegen, Betroffenen und deren Familien so gut wie möglich zur Seite zu stehen, insbesondere in dieser herausfordernden Zeit,“ sagt Regine Tenga, Ergotherapeutin beim ASB Region Heilbronn-Franken. Vielen Kindern fehlt der motorische Ausgleich. Bei Kindern mit ADHS verstärkt sich bei Bewegungsmangel das impulsive und energiegeladene Verhalten um ein Vielfaches. Sie können sich nicht auspowern und deshalb gibt es zuhause vermehrt Konflikte. Die Schulbegleiter, die den Kindern ansonsten im Alltag und beim Schulbesuch unterstützend zur Seite stehen, versuchen nun per Telefon- und Videokontakt die Kinder zu Übungen zu motivieren und ihnen bei der Strukturierung der Aufgaben zu helfen. „Der Kontakt hilft den Kindern bei der Aufgabe zu bleiben und das Tagespensum zu schaffen,“ erklärt Regine Tenga. „Oftmals ist es schon hilfreich, wenn Aufforderungen und Aufgaben von einer außenstehenden Person kommen und nicht von den Eltern.“ Ebenso wird den Kindern angeboten, über die aktuelle Lage zu sprechen und den Verlust sozialer Kontakte aufzuarbeiten.

Insbesondere Kinder und Jugendliche mit Autismus sind auf bekannte, immer wiederkehrende Strukturen und Prozesse angewiesen, um im Gleichgewicht zu bleiben. „Wir bekommen zum Beispiel immer wieder die Rückmeldung von Eltern, dass ihr Kind Schulaufgaben nur in der Schule macht und Homeschooling quasi unmöglich ist,“ sagt Regine Tenga. In solchen Fällen nehmen die Schulbegleiter unter Beachtung der Hygieneregeln mit den betroffenen Kindern an der Notbetreuung teil, um dort die Aufgaben zu erledigen. „Zusammen mit unseren Schulbegleitern und Klienten haben wir uns dem Motto „Alles wird gut!“ angeschlossen. Dazu erreichen uns viele selbst gestaltete bunte Regenbogen, die Mut machen.“

Infos unter Telefon 07131/96 55 55; 07131/96 55 56 oder per Mail an l.sochor@asb-heilbronn.de; t.hoffmann@asb-heilbronn.de


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