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Montag, 13. März 2017
ASB Jahresempfang Zündstoff
Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Heilbronn-Franken nennt seinen Frühjahrsempfang provokativ „Zündstoff“ und verspricht Festredner, die etwas Aufregendes zu sagen haben. Nach Ex-SPD-Vizekanzler Franz Müntefering, Lokführer-Gewerkschafter Claus Weselsky und Bundesminister a. D. Erhard Eppler holte der ASB diesmal den Wirtschaftswissenschaftler Professor Heiner Flassbeck in den Heilbronner Schwabenhof. Der sagte den mehr als hundert Gästen aus Politik, Verwaltung und Sozialverbänden, was in Deutschland, Europa und der Welt „zurzeit los ist und schief läuft“.
Viel los ist auch beim ASB. Der Vorstandsvorsitzende Harald Friese fasst es in einem Satz zusammen. „Wir sind mit dem Jahr 2016 mehr als zufrieden.“ Der Verband hat jetzt 25 000 000 Mitglieder, demnächst 1100 Mitarbeiter unter Vertrag und macht mit seinen Dienstleistungen 50 Millionen Euro Umsatz.
Die Wirtschaftspolitik der EU bezeichnet der 66-Jährige als katastrophal. Je nach Wahlausgängen werde sich bald entscheiden, ob es mit der EU und der Währungsunion weitergeht. „Siegt Le Pen in Frankreich, ist Europa am Ende“, prophezeit er. Früher oder später werde es knallen. „Und wir warten und machen die Augen zu.“ Sparen sei für unsere Volkswirtschaft nicht gut. Besser wäre, Schulden zu machen. Der Staat müsse mehr investieren, die Wirtschaft mehr im- und weniger exportieren. Die Nullzinspolitik habe ihr Ziel, dass weniger gespart wird, verfehlt. Sparen schadet der Binnennachfrage. Auch die Lohnzurückhaltung der Gewerkschaften sei falsch. Um die EU-Währungsvorgaben zu erfüllen, hätten die Löhne seit Jahren pro Jahr fünf Prozent steigen müssen.
Quelle: Heilbronner Stimme 10.3.2017, Ulrike Bauer-Dörr