Aktuelles

Dienstag, 29. Juli 2014
Die Notfallpraxis funktioniert - Ärzte sind zufrieden

Seit dem 1. April gibt es im Landkreis Main-Tauber zwei zentrale Notfallpraxen der Kassenärztlichen Vereinigung (KV). Für den Südkreis (und Teile des Hohenlohe-Kreises) ist die Praxis in Bad Mergentheim eingerichtet.

Eingerichtet wurde die Notfall-Praxis im Caritas-Krankenhaus, zuständig ist sie für den ärztlichen Bereitschaftsdienst außerhalb der üblichen Praxiszeiten. Hintergedanke war, dass sich die Zentrale Notaufnahme des Klinikums und die Notfallpraxis ergänzen. Rund 90 niedergelassene Ärzte bilden die personelle Basis für die Notfallpraxis, den angeschlossenen "Fahrdienst" sowie die nächtlichen Bereitschaftsdienste.

Für den Kreis-Notdienstbeauftragten Dr. Adalbert Weber hat sich die Reform der Organisation der ärztlichen Bereitschaftsdienste als sinnvoll erwiesen. "Für die Kolleginnen und Kollegen in den Räumen Boxberg, Eubigheim, Niederstetten, Creglingen, Weikersheim sowie Dörzbach und Krautheim brachte die Reform eine Entlastung, denn die Zahl der Bereitschaftsdienste ist dort gesunken", erklärt Weber. Im Bereich Bad Mergentheim/Igersheim "hat sich nichts geändert". Ein Ziel der KV war, "damit den ländlichen Raum für niederlassungswillige Ärzte interessanter zu machen", erläutert Weber. "Ob das gelingt, muss man abwarten."

Jeweils samstags, sonntags und an Feiertagen ist die KV-Notfallpraxis von 9 bis 22 Uhr geöffnet. "Die Praxis wird gut angenommen", sagt Weber. Viele Patienten kommen aus den Bereichen Tauberbischofsheim, Lauda-Königshofen, Wittighausen und Grünsfeld, obwohl diese Orte dem Bereitschaftsdienstbereich in Wertheim zugerechnet sind. "Der Weg nach Bad Mergentheim ist halt kürzer", sagt Dr. Franz Hoch. Krautheim und Dörzbach hingegen seien ohnehin Bad Mergentheim zugeordnet. "Rund ein Drittel der Patienten sind Kinder", erläutert Hioch. Neben dem Arzt oder der Ärztin, die an diesen Tagen Bereitschaftsdienst in der Notfallpraxis haben (jeweils unterstützt von einer Sprechstundenhilfe), gibt es auch den "Fahrdienst" für diejenigen, die nicht in die Notfallpraxis kommen können (Telefon 01 80 / 60 79 310). Hierbei chauffiert der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) die diensthabenden Ärzte zu den Hausbesuchen. Den "Dienstwagen", einen vierradgetriebenen Ford Kuga, lenken jeweils drei haupt- und ehrenamtliche ASB-Mitarbeiter. Mit zwei Rettungsassistenten und vier Rettungssanitätern stehen den Ärzten qualifizierte Helfer zur Seite. Für das Auto und die Fahrer finden Weber und Hoch lobende Worte: "Es ist eine sehr gute Lösung. Gerade im Oberen Bezirk ist der Vierradantrieb im Winter nützlich. Zudem können uns die Fahrer assistieren", erklärt Weber. "Das entlastet ungemein", weiß Hoch. "Die Ärzte fühlen sich sicherer, weil sie nicht selbst fahren müssen. Es ist eine Super-Lösung."

Der ASB fährt auch den nächtlichen Bereitschaftsdienst: montags, dienstags und donnerstags von 18 bis jeweils 8 Uhr am nächsten Morgen, mittwochs von 13 bis 8 Uhr am Donnerstagmorgen und freitags von 14 bis 8 Uhr am folgenden Samstag. Der "Dienstwagen" hat weder Blaulicht, noch Martinshorn oder Funk. Im Kofferraum ist die für entsprechende Situationen nötige medizinische Ausrüstung. "Der ärztliche Bereitschaftsdienst macht Hausbesuche, wir sind nicht der Rettungsdienst", betont Weber. Notfalls werde man natürlich aktiv, generell aber "rufen wir die Leitstelle an, wenn ein Patient ins Krankenhaus muss", sagt Hoch. "Dann kommt das DRK." Die Notfallpraxis laufe gut, sagen die beiden Allgemeinärzte. "Die Kommunikation mit den Klinikärzten und die Zusammenarbeit mit der Zentralen Notaufnahme des Caritas-Krankenhauses funktioniert reibungslos", betont Weber.

Das sieht auch der Ärztliche Direktor des Caritas-Krankenhauses, Prof. Dr. Christoph Eingartner, so: "Die Kommunikation zwischen der Notfallpraxis und der Zentralen Notaufnahme (ZNA) im Caritas hat sich gut eingespielt." Es gebe "klare Absprachen" bei Patienten, die zur weiteren Abklärung in die ZNA geschickt werden, und umgekehrt bei Patienten, die in der Notfallpraxis behandelt werden können. "An Wochenenden und Feiertagen, wenn die Notfallpraxis besetzt ist, hat dies zu einer Entlastung der ZNA geführt. Dieser Effekt wäre noch deutlicher, wenn die Öffnungszeiten der Notfallpraxis auf die Abende unter der Woche ausdehnt würden." Allerdings würde das "den Rahmen unserer Leistungsfähigkeit sprengen", sagt dazu Dr. Adalbert Weber.

Quelle: Tauber Zeitung
HANS-PETER KUHNHÄUSER
25. Juli 2014

Newsletter

Einfach besser informiert: Abonnieren Sie den ASB Newsletter und erhalten Sie Neuheiten und Angebote schnell und unkompliziert per E-Mail.

weiterlesen …