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Montag, 15. Oktober 2018
Inklusions-Pioniere setzen auf bunte Vielfalt

25 Jahre Offene Behindertenhilfe25 Jahre Offene Behindertenhilfe

ASB-Regionalverband feiert 25. Geburtstag der Offenen Behindertenhilfe 

Als Inklusion noch für viele ein Fremdwort war, hauchte der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) dem abstrakten Begriff Leben ein. „Vor 25 Jahren dachte man noch, es sei das Beste für behinderte Kinder, wenn sie in Sonderschulen oder Behinderteneinrichtungen gehen“, sagte am Freitagmittag Regionalvorsitzender Harald Friese in der Heilbronner Zigarre, wo die Offene Behindertenhilfe des ASB ihren 25. Geburtstag feierte.

Doch dann probierte der Wohlfahrtsverband etwas Neues aus. Harald Friese: „Wir mussten unheimlich viele Widerstände überwinden.“ Gerichtsklagen Einer der Pioniere des ASB-Fachdienstes für Integration und Eingliederungshilfe war Franz Czubatinski. 1992 war er Einsatzleiter der Mobilen Sozialen Dienste beim ASB. „Eine Mutter kam auf mich zu, die wollte, dass ihr behindertes Kind in den normalen Kindergarten gehen sollte“, erinnert sich der 67-Jährige, der heute stellvertretender Geschäftsführer des ASB-Regionalverbandes ist. Damals kein leichtes Unterfangen. ASB-Vorsitzender Friese erklärte, dass vor 25 Jahren fünf Eltern, die ihre behinderten Kinder in eine Regelschule oder einen Regelkindergarten schicken wollten, vor Gericht klagen mussten. 1993 gründete sich schließlich die Offene Behindertenhilfe des ASB, die die Eltern unterstützte und die Familien entlastete. Die Eltern gingen sogar in die finanzielle Vorleistung für die Betreuung des ASB. Erst 1997 fiel dann das Urteil, dass diese Inklusion rechtlich zulässig ist und dem ASB die Kosten bezahlt werden müssen. Friese hob hervor, „dass durch unser Angebot das soziale Umfeld der Kinder erhalten bleibt“. Das sei überhaupt das Geheimrezept für den Erfolg der Offenen Behindertenhilfe. Heute betreue der ASB 263 Klienten – davon allein 88 autistische Kinder. Ziel dieser Hilfe ist es, Menschen trotz Behinderung oder Krankheit ein möglichst eigenständiges Leben zu ermöglichen. Bei dem Geburtstagsfest mit dem Zirkustheater „StandArt“, der Inklusionsband „Die bunten Mützen“, einer Tombola und vielem mehr lobte auch Peter Schmid, Vorsitzender des ASB Baden-Württemberg, die Offene Hilfe: „Diese Arbeit trägt dazu bei, dass die Gesellschaft bunt und vielfältig ist.“ Das passte zum Festmotto des Geburtstags: bunte Vielfalt feiern. Im Gegensatz zu verschiedenen Gruppen, die die Gesellschaft gerade teilen wollten, so Schmid, „begreifen wir Vielfalt als Chance. Die Gesellschaft ist nicht schwarz oder weiß, sondern bunt.“ Horst Ebert vom Heilbronner Familienamt unterstrich, dass der ASB eine „Brücke in die inklusive Zukunft“ baue. Der Verband sei ein wichtiger Partner für die Stadt in der Wohlfahrtspflege.

Quelle: Heilbronner Stimme, 15.10.2018, Helmut Buchholz


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