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Dienstag, 11. Januar 2011
Nachhaltige Hilfe in Haiti braucht Zeit

Die internationalen Helfer sind in Haiti nur Besucher für eine begrenzte Zeit. Die Hilfe kann nur dann sinnvoll und nachhaltig gelingen, wenn die lokalen Strukturen einbezogen werden, damit die Bewohner gefestigt und gestärkt daraus hervorgehen.

ADH/F. Kopp Köln, 11. Januar 2010 – Knapp ein Jahr nach dem schweren Erdbeben vom 12. Januar 2011 erreichen noch immer Hiobsbotschaften aus Haiti die Menschen in Deutschland. Denn die Situation im Karibikstaat ist nach wie vor prekär. Mehr als eine Million Menschen leben ohne Obdach, die Cholera-Epidemie breitet sich weiter im Land aus und die Wahlen im Dezember sorgten für Unruhe und Unsicherheit.

Angesichts der hohen Anteilnahme und Spendenbereitschaft stellen sich viele Menschen hierzulande die Fragen: Warum ist nicht mehr Hilfe bei den Haitianern angekommen? Hat die internationale Gemeinschaft in der aktuellen Situation versagt? Dazu Florian Meyer (42), ASB-Länderdirektor in Haiti: „Das Ausmaß der Zerstörung hat auch die internationalen Hilfsorganisationen vor große Herausforderungen gestellt. Nach dem Erdbeben ist es gelungen, das Überleben der Haitianer zu sichern. Haiti war schon vor der Katastrophe eines der ärmsten Länder der Welt, in dem Korruption und Misswirtschaft keine Fremdwörter waren und sind.“

Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) leistete nach dem Erdbeben Nothilfe und verteilte an rund 15.000 Menschen Lebensmittel und Hilfsgüter. Ein Helferteam übernahm die medizinische Versorgung von Erdbebenopfern. Im Rahmen des Wiederaufbaus hat der ASB bisher Übergangshäuser für über 1.500 Menschen errichtet.

Für 2011 sollen weitere Übergangshäuser gebaut werden. Außerdem ist geplant die Arbeit im Bereich Katastrophenprävention auszubauen. „Uns ist es wichtig, neben der akuten Katastrophenhilfe und dem Wiederaufbau auch einen Beitrag zur weiteren Entwicklung des Landes zu leisten. Dies gilt insbesondere in Hinblick auf den Schutz vor Naturkatastrophen. Denn Haiti ist nicht nur durch Erdbeben bedroht, sondern liegt auch in einer Zone, die regelmäßig von tropischen Stürmen heimgesucht wird“, erklärt Florian Meyer. Er betont, dass die internationale Hilfe nur effizient sein kann, wenn auch die haitianische Bevölkerung einbezogen wird. „Die internationalen Helfer sind in Haiti nur Besucher für eine begrenzte Zeit. Die Hilfe kann nur dann sinnvoll und nachhaltig gelingen, wenn die lokalen Strukturen einbezogen werden, so dass die Bewohner gefestigt und gestärkt daraus hervorgehen und auch in Zukunft eine aktive Rolle bei der Gestaltung ihres Landes spielen können.“

Achtung Redaktionen: Gerne vermitteln wir Ihnen ein Interview mit ASB-Länderdirektor Florian Meyer. Kontaktieren Sie bei Interesse die ASB-Pressestelle:

Marion Michels, Tel. (0221) 4 76 05-233, E-Mail: m.michels@asb.de,
Alexandra Valentino, Tel. (0221) 4 76 05-324, E-Mail: a.valentino@asb.de

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