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Dienstag, 19. Januar 2016
ZÜNDSTOFF: Erhard Eppler beim ASB Neujahrsempfang

Schwindende Solidarität verursacht Kälte
Erhard Eppler beim Neujahrsempfang des ASB

HEILBRONN Unbequeme Wahrheiten aussprechen. Nachdenklich und betroffen machen. Für Zündstoff sorgen. Mahnen. Wenn einer das gut kann, dann Erhard Eppler. Auch deshalb hatte ASB-Geschäftsführer Rainer Holthuis den hoch angesehen Sozialdemokraten, der jüngst seine politische Biografie veröffentlicht hat, als Redner zum Neujahrsempfang des Arbeiter-Samariter-Bunds Heilbronn-Franken geladen. Jagd nach Geld Dort beschreibt der 89-Jährige bedenkliche Strömungen in unserer Gesellschaft. Er beobachtet mir großer Sorge, wie bei der Jagd nach Erfolg, Macht und Geld Solidarität und Mitmenschlichkeit schwinden. Mehr noch: Der ehemalige Heilbronner Bundestagsabgeordnete und Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit verspürt eine „erstaunliche Kälte“ in unserer zunehmend unsolidarischen Gesellschaft. Und die sei von einer Hölle nicht mehr weit entfernt, macht er den rund hundert Zuhörern im ASB-Verwaltungs- und Therapiezentrum im Schwabenhof klar. Das jüngst gekürte politische Unwort des Jahres, der „Gutmensch“, ärgert den Grandseigneur aus Schwäbisch Hall besonders. Es sei aufgekommen in einer Zeit, als der „Marktradikalismus“ aufkam. Dessen Anhänger waren überzeugt, dass Markt und Wettbewerb alles richten würden und politische Eingriffe unnötig seien. Wer trotzdem nach Menschlichkeit, Fürsorge und Solidarität mit den Verlierern dieses Ellbogen-Systems rief, sei als Gutmensch abgewehrt worden. Heute verunglimpfe man ehrenamtlich Tätige mit diesem Schimpfwort. Auch um die Solidarität in einem zunehmend gespaltenen und auseinanderdriftenden Europa sei es derzeit miserabel bestellt, stellt Eppler mit Blick auf die Flüchtlingskrise fest. Ein handlungsfähiges Europa brauche Menschen, die füreinander einstehen und solidarisch sind. Rainer Holthuis greift den Faden auf: „Wir ASBler erbringen von Haus aus solidarische Leistungen“, sagt er und kündigt noch für dieses Jahr eine neue ASB-Geschäftsstelle mit Rettungswache in Lauffen und einen Rettungswachen-Neubau in Ilsfeld an.
QUELLE:
Heilbronner Stimme, 19.01.2016
Von Ulrike Bauer-Dörr

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